Ein Fall für die Biotonne? Oder noch zu retten?
Reste von Obst, Gemüse und Pflanzen sind ein klarer Fall für unsere Biotonne, denn aus ihnen kann hochwertiger Kompost und wertvolle Energie erzeugt werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber nicht, dass möglichst viele Bioabfälle entstehen sollen. Insbesondere einer Verschwendung von Lebensmitteln ist stets entgegenzuwirken! Wie das gelingt, dafür wollen wir in unserem letzten Beitrag zum Thema Biotonne ein paar Tipps geben.
Braune Bananen, keimende Kartoffeln, die Wurst deren Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) gerade abgelaufen ist. Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft landen jährlich ganze 78 Kilogramm Lebensmittel pro Kopf im Abfall. Was für eine Verschwendung! Doch jeder von uns kann etwas gegen Lebensmittelverschwendung unternehmen!
Das MHD ist nicht das Ende!
Okay nicht ganz richtig, aber wir müssen unterscheiden. Einmal gibt es das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Das ist die Qualitätsgarantie des Herstellers, dass bis dahin das Produkt haltbar ist. Nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum kann das Produkt aber dennoch genießbar sein. Hierfür nutzen wir unsere Sinne! Wir sehen, riechen oder schmecken, ob das Produkt noch zum Verzehr geeignet ist.
Zum anderen gibt es das Verbrauchsdatum. Lebensmittel mit einem Verbrauchsdatum sollten nicht nach diesem Datum verzehrt werden. Diese Lebensmittel müssen dann leider in die Biotonne wandern. Auch unsere Sinne helfen dort leider nicht weiter, da Keime enthalten sein könnten, welche wir weder riechen, schmecken noch sehen können! Aber bitte die verdorbenen Lebensmittel stets ohne Verpackung in die Biotonne geben!
Clever lagern!
Lebensmittel richtig zu lagern ist ein Muss zur Verlängerung der Haltbarkeit unserer Lebensmittel. Einige Lebensmittel mögen es dunkel, andere hell, einige wollen es kühl, andere warm. Ein einfacher Trick, um den richtigen Lagerort für die Lebensmittel herauszufinden, ist sich in Erinnerung zu rufen, wo die Lebensmittel ursprünglich herkommen und ob sich schnell Bakterien bilden.
- Kartoffeln wachsen in der Erde und mögen es am liebsten kühl und dunkel
- Zitronen stört Wärme nicht im Geringsten.
- Tierische Produkte wurden verarbeitet und müssen immer kühl und luftdicht verschlossen gelagert werden.
- Brot und Backwaren kann man im Leinentuch oder einem Brotkasten vor dem raschen Austrocknen schützen. Für kleine Haushalte lohnt sich auch das Einfrieren einer Brothälfte.
- Tomaten gehören nicht in den Kühlschrank. Viele vermuten, dass die kleinen roten Allrounder sich am wohlsten im Kühlschrank fühlen, doch sollten Tomaten am besten an einem dunklen Plätzchen mit Temperaturen zwischen 12 und 16 Grad Celsius gelagert werden. Dadurch verlieren sie nicht nur weniger an Geschmack, sondern setzen auch weitaus später Schimmel an. Gleiches gilt für bspw. Auberginen, Knoblauch, Zwiebeln und Bananen.
Zahlreich weitere Informationen rund ums Thema Lagerung von Lebensmitteln gibt es hier:
Tipps zur Haltbarkeit und Lagerung von Lebensmitteln | Verbraucherzentrale.de
Lebensmittel richtig lagern- BZfE
Unverkaufte Lebensmittel retten!
Obst, Gemüse oder auch Backwaren: immer mehr Supermärkte, Bäckereien, Cafés und Restaurants bieten Überraschungstüten mit nicht verkauften Lebensmitteln oder Essensportionen zu fairen Preisen zum Abholen an. Das schont nicht nur Ressourcen sondern auch den Geldbeutel.
Auch im Google Playstore sowie im Apple Store tummeln sich mittlerweile diverse Apps die euch gezielt Angebote in eurer Region anzeigen! Ganz einfach kann das Produkt reserviert werden und dann im vereinbarten Zeitfenster abgeholt werden. Neben Supermärkten und Bäckereien entdeckt man unter anderem auch Feinkostläden!
Hilfe bei der Resteverwertung
Lebensmittelreste verdienen es weiterverwendet zu werden. Bleibt zu viel vom Mittagessen übrig, gibt es nichts Leichteres, als Portionen einzufrieren oder am kommenden Tag weiter zu essen. Oft ist auch etwas Kreativität gefragt, um Lebensmittelreste clever zu verwerten und mit anderen Lebensmitteln kombiniert zu einem neuen Gericht zu verwandeln. Hierbei ist auch die App »Zu gut für die Tonne« vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft eine tolle Hilfe.