Joghurtbecher im Restmüll, Windeln in der Gelben Tonne: Falsch entsorgte Abfälle wie diese können das Recycling von Verpackungen verhindern. Seit Juni führen deshalb die Mitarbeiter der Firma ALBA Nord GmbH, im Auftrag der Dualen Systeme, verstärkt stichprobenartige Prüfungen des Inhalts der Gelben Tonnen durch. Im Ergebnis zeigt sich, auch in unserem Landkreis landen zu viele Abfälle in der Gelben Tonne, die dort nicht hineingehören. Rund 50 Prozent der Behälter sind falsch befüllt! Von Essensresten über Elektroschrott, Bauabfällen und Säcken mit Hausmüll findet sich alles in der Gelben Tonne! Diese sogenannten Fehlwürfe müssen nicht nur aufwendig aussortiert werden, sie können auch das Recycling korrekt getrennter Verpackungen verhindern.

Ein Grund für diese außergewöhnlich vielen Fehlwürfe könnten Vorurteile über das Verpackungsrecycling sein: So glaubt laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov nur knapp die Hälfte der Menschen in Deutschland (49 Prozent), dass Verpackungen aus den Gelben Tonnen sortiert und recycelt werden. Viele vermuten, sie werden überwiegend verbrannt oder im Ausland entsorgt. Diese Vorurteile über das Sammelsystem Gelbe Tonne sind nicht nur falsch, sie führen auch dazu, dass Wertstoffe für das Recycling verloren gehen.

Gegen Vorurteile und Mythen helfen Fakten und Wissen!

Recycling funktioniert nur, wenn Verpackungen richtig entsorgt werden. Richtige Mülltrennung wirkt – für Umwelt, Klima und zum Schutz wichtiger Rohstoffe. Jede Verpackung hilft. In Zusammenarbeit mit „Mülltrennung wirkt“ wollen wir über richtige Mülltrennung aufklären und zum Mitmachen motivieren. So wird in unserem Landkreis im Monat September über verschiedenste Medien wie Werbebanner, Postwurfsendungen, Anzeigen in Wochenblättern aber auch im Radio und auf Social Media auf richtige Mülltrennung hingewiesen. Viel Wissenswertes zur Abfalltrennung gibt es natürlich auch auf der Internetseite unter www.mülltrennung-wirkt.de.

Einfache Grundregel, praktische Tipps: So wirkt richtige Mülltrennung

Rund vier Millionen Tonnen Sekundärrohstoffe werden in Deutschland jährlich durch Verpackungsrecycling erzeugt. Sie sind eine wichtige Rohstoffquelle für die Herstellung neuer Produkte. Auch das Klima profitiert: Die Verwertung von Verpackungen aus der Gelben Tonne, aus Glas sowie aus Papier, Pappe und Karton spart laut einer Studie des Öko-Instituts von 2022 in Deutschland jährlich 1,95 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente ein.

Beachtet man ein paar einfache und praktische Tipps, ist Mülltrennung gar nicht mehr so schwer:

Tipp 1: Die Grundregel – Das darf in die Gelbe Tonne!

In die Gelbe Tonne gehören alle leeren Verpackungen, die nicht aus Papier, Pappe, Karton oder Glas sind. Das sind zum Beispiel Verpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech oder Verbundmaterialien wie Getränkekartons. Papier, Pappe und Karton werden im Altpapier, leere Einweg-Glasverpackungen nach Farben sortiert in Glascontainern gesammelt

Tipp 2: Ausleeren, aber nicht ausspülen

Verpackungen sollten ohne Produktreste in die Gelbe Tonne entsorgt werden. Das gilt für Shampooflaschen genauso wie für Joghurtbecher. Reste erschweren die Sortierung und können das Recycling der Verpackungen verhindern. Ausspülen ist jedoch nicht nötig!

Tipp 3: Deckel & Co. ab
Verpackungen bestehen oft aus unterschiedlichem Material. Deshalb kommen Deckel, etwa von Joghurtbechern oder Senftuben, getrennt von der Verpackung in die Gelbe Tonne. Das gilt auch für Verschluss- und Sichtfolien oder Kunststoffummantelungen von Verpackungen. So wird der Sortierprozess erleichtert und hochwertiges Recycling möglich.

Tipp 4: Nicht stapeln
Mehrere Verpackungen ineinanderzuschieben, spart zwar Platz, erschwert aber die Arbeit von Sortieranlagen. Besser: Joghurtbecher und andere Verpackungen nicht stapeln, Getränkekartons & Co. flachdrücken und dann in die Gelbe Tonne entsorgen.

Tipp 5: Den Durchblick behalten

Für Müllwerker*innen wird die Arbeit leichter, wenn Verpackungsabfälle in transparenten Abfallsäcken oder lose in die Gelbe Tonne entsorgt werden. Bemerken sie bei der Abholung falsch eingeworfene Abfälle, können sie darauf hinweisen und informieren.

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